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Die Wohnungseigentümergemeinschaft

Die gängige Abkürzung der Wohnungseigentümergemeinschaft lautet "WEG"
Die gängige Abkürzung der Wohnungseigentümergemeinschaft lautet "WEG"

Wohnungseigentümergemeinschaft - dieses Bandwurm-Wort hat vermutlich nur darum so lange überlebt, weil es bei den Profis aller Immobilienverwaltungsfirmen so schön kurz daherkommen kann: Da wird gern nur von der WEG geredet. Wer nicht genau hinsieht, denkt, es gehe hier vielleicht um ganz simple Wege. Ganz und gar nicht! Die Wohnungseigentümergemeinschaft ist ein ziemlich kompliziertes Konstrukt. Wir versuchen für Sie mal auseinanderzunehmen, was dahintersteckt:

  • Was die reine Immobilie angeht, lässt sich sagen: Alles, an dem mehr als ein Eigentümer beteiligt ist, gehört dazu. Also: Schon die Reihenhaus-Einheit mit zwei oder drei nicht freistehenden Häusern. Oder eine Wohnung, deren Dachgeschoss einem anderen Menschen gehört als der Rest der Immobilie – viele weitere Unterteilungen lassen sich da problemlos vorstellen. Und finden auch statt.
  • Wie das Wort schon sagt: Es geht um Wohnungen. Eine Anlage mit lauter einzelnen Garagen beispielsweise würde nicht dazu gehören. Auch, wenn jede einzelne Garage einen anderen Besitzer hat.
  • Jede Wohnungseigentümergemeinschaft hat mit zahlreichen Definitionen zu kämpfen: Was gehört mir allein? Was uns allen gemeinsam? Was nur einem Teil von uns? Das wird beispielsweise deutlich, wenn wir uns eine Wohnanlage mit einem gemeinsamen Garten drum herum vorstellen, wo aber manche Wege durch den Garten zu nur jeweils drei oder vier Wohnungen führen, anderen von allen genutzt werden: Was gehört wem? Wer ist wofür verantwortlich? Wer muss was bezahlen, in Stand halten etc.? Da kann es um richtig viel Geld gehen … Und bietet natürlich unendlich viele Punkte, an denen Streit entstehen kann.
  • Noch komplizierter wird es, wenn es beispielsweise um mehrere Heizungsanlagen, etwa in einem Appartementkomplex geht: Wer darf, wer muss welche Rohre nutzen? Wer finanziert sie – ganz oder in Teilen?

Darum kennt die Wohnungseigentümergemeinschaft viele verschiedene Instrumente, um solche Dinge schon im Vorfeld so klar wie möglich zu regeln. Und wer eine Immobilie kaufen möchte, die nicht ganz autonom und frei steht, sollte sich unbedingt mit alledem beschäftigen. Erst mal schlau machen: Worum geht es? Was nutzt es mir? Was kommt für mich gar nicht in Frage? Nur so kommen Sie auch möglicherweise drohenden, hohen Nebenkosten auf die Spur.

Die wichtigsten Instrumente einer Wohnungseigentümergemeinschaft

  • Da gibt es die regelmäßigen Eigentümerversammlungen. Hier wird über Rechte und Kosten verhandelt und meist auch ein Protokoll geschrieben.
  • Dann gibt es die Teilungserklärung. Sie ist Pflicht. Und regelt die wichtigsten Nutzungsfragen. Etwa: Was ist Sondereigentum? Und was ist Gemeinschaftseigentum? Es geht aber auch um Kosten, etwa: Welche Rücklagen will und wird die Wohnungseigentümergemeinschaft bilden? Gerade die Rücklagen sind wichtig, wenn ich mich für den Kauf einer Immobilie interessiere – denn es kann sein, dass da einerseits gerade völlige „Ebbe“ in der Kasse herrscht, andererseits ein großer, teurer Fassadenanstrich ansteht. Solche Fakten können – und sollten - Ihre Kaufentscheidung beeinflussen!
  • Manche Wohnungseigentümergemeinschaften haben darüber hinaus noch eine Gemeinschaftsordnung Wenn sie existiert, ist sie für alle Eigentümer bindend. Aber nicht jede Wohnungseigentümergemeinschaft gibt sich selbst eine solche Grund-Ordnung. Es kann auch sein, dass die Wohnungseigentümergemeinschaft beschlossen hat, all ihre Interessen von einer Verwaltungsgesellschaft für Mietshäuser oder -Wohnungen vertreten zu lassen. Die bringen dann wiederum ihre eigenen Bedingungen – und Kosten – mit sich.

All diese Faktoren beinhalten natürlich jede Menge Rechte und Pflichten. Ganz pauschal lässt sich sagen: Sowohl für Käufer wie für Verkäufer, für Mieter wie für Vermieter ergeben sich daraus Konsequenzen. Und es ist immer besser, sich vorher darüber zu informieren, Fakten transparent und offen zu machen, als später unerwartete Kosten und viel Ärger zu haben. Schlimmstenfalls mit oder über Anwälte. Auf der anderen Seite: Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie immer daran denken, dass Fachanwälte auch schon im Vorfeld gern genau bei solchen Fragen informieren. Bei jeder Unsicherheit ist das eine lohnende Investition – und in aller Regel preiswerter, als wenn der Ernstfall später eintritt.

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