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Tipps für die Wohnungssuche: So bewerben sich Mieter beim Vermieter richtig

Der Wohnungsmarkt ist extrem umkämpft. Es gab in den letzten Jahrzehnten eine Bedarfslücke, die nach wie vor immens ist. Vermieter können damit nicht nur die Mieten immer weiter anheben. Sie können sich in den meisten Regionen unter den Interessenten auch die besten Bewerber aussuchen.

Als Mieter sind Sie gezwungen, sich durch ein gutes Anschreiben zu empfehlen. Nur so haben Sie eine Chance, wahrgenommen und in die engere Auswahl zu kommen. In diesem Artikel geben wir Ihnen wichtige Tipps, wie Sie Ihre Wohnungsbewerbung formulieren.

Vorab gilt allgemein: Versuchen Sie bitte, dem Vermieter schon bei Ihrem allerersten Anschreiben die Entscheidung möglichst leicht zu machen. Das hilft nicht nur dem Vermieter, sondern auch Ihnen: Sie stechen mit einem guten Anschreiben aus der Masse der Bewerber sofort heraus. So steigern Sie Ihre Chancen auf einen Mietvertrag deutlich. Anders gesagt: Der erste Eindruck zählt!

Fünf wichtige Tipps, worauf Sie bei Ihrer Wohnungsbewerbung achten sollten

Wir haben Dutzende von Wohnungsanfragen ausgewertet. Unsere Recherchen haben gezeigt: Höchstens einer von 20 Interessenten befolgt die wichtigsten Regeln für ein gutes Bewerbungsanschreiben beim Vermieter. Dabei sind diese Regeln ganz einfach.

Wir haben Tipps, wie Sie sich durch kleine Kniffe effektiv von der Masse unvollständiger oder schlecht formulierter Anschreiben abheben. Dadurch steigern Sie Ihre Chancen auf die erhoffte Wohnung deutlich.

Tipp 1: Lesen Sie das Inserat und beantworten Sie alle Fragen

Vielleicht überrascht es Sie, aber die meisten Anschreiben gehen nicht auf das Inserat ein. In der Wohnungsanzeige stellen Vermieter häufig Fragen, geben Informationen zu erwünschten Unterlagen oder Daten und hoffen auf entsprechende Bewerbungen. Dennoch ignorieren viele Interessenten diese wichtigen Details.

So sammeln Sie Pluspunkte:

  • Beantworten Sie alle Fragen aus dem Inserat.
  • Liefern sie alle gewünschten Angaben.
  • Stellen Sie möglichst alle Unterlagen bereit.

Tipp 2: Liefern Sie nur wichtige Infos, lassen Sie ausschweifende Lebensgeschichten weg

Gehen Sie davon aus, dass die meisten Vermieter eine Masse an Bewerbungen erhalten. Für Vermieter ist es deshalb wichtig, alle Informationen auf den Punkt geliefert zu bekommen.

Sie dürfen und sollten einen oder zwei Sätze zu Ihrer Motivation zur Wohnungsbewerbung schreiben. Bleiben Sie dabei jedoch objekt- oder standortbezogen. Was für Sie bei der Suche wichtig ist, spielt für den Vermieter möglicherweise keine große Rolle. Ein Klassiker: Sie möchten aus gesundheitlichen Gründen eine Erdgeschosswohnung mieten. Das ist Ihre Intention, ist aber für den Vermieter uninteressant. Er interessiert sich für die Anzahl der einziehenden Personen, Beruf, Einkommen und Einzugstermin. Eine ausschweifende Lebensgeschichte bringt übrigens auch keinen Mitleidspunkt, sondern verhindert das schnelle Erfassen wichtiger Details.

So sammeln Sie Pluspunkte:

  • Beschränken Sie sich auf wichtige Informationen, die für Vermieter wichtig sind.
  • Lassen Sie alle anderen Details weg.

Tipp 3: Formulieren Sie klar und deutlich

Denken Sie daran: Vermieter bekommen dutzende Bewerbungen auf Wohnungsinserate. Bei der Masse fällt es ihnen schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Unterstützen Sie die Vermieter, indem Sie eine klare, verständliche Sprache, kurze Sätze und einen optisch aufgelockerten Text liefern.

Ebenfalls wichtig: Zeigen Sie Interesse und Bereitschaft, die im Wohnungsinserat genannten Vorgaben zu erfüllen. Das schafft zusätzliches Vertrauen.

Nutzen Sie Listenpunkte für die wichtigsten Informationen, bleiben Sie stet höflich und schreiben Sie fehlerfrei. Sollten Sie Schwierigkeiten mir Rechtschreibung und Grammatik haben, ist das kein Weltuntergang. Scheuen Sie sich nicht, um Unterstützung bei Verwandten oder Bekannten zu bitten.

Lesen Sie den Text vor dem Absenden noch einmal durch. Prüfen Sie, ob alle Angaben enthalten sind, ob eine Passage missverständlich klingen könnte, und beseitigen Sie die letzten Fehler. Versetzen Sie sich in die Rolle des Vermieters: Würden Sie sich selbst bei diesem Text eine Chance geben?

So sammeln Sie Pluspunkte:

  • Liefern Sie ein fehlerfreies Anschreiben.
  • Vergewissern Sie sich, dass der Name des Ansprechpartners korrekt ist.
  • Nutzen Sie klare und verständliche Sätze.
  • Nutzen Sie Absätze und Listenpunkte.
  • Lesen Sie den Text vor dem Absenden noch einmal aus Sicht des Vermieters.

Tipp 4: Liefere alle wichtigen Angaben (auch wenn nicht danach gefragt ist)!

In den meisten Wohnungsanzeigen finden Sie Hinweise, welche Informationen der Inserent haben möchte. Allerdings sind nicht alle Vermieter Profis. Einige vergessen, um die für Sie wichtigen Eckdaten zu bitten. Sie sollten daher immer bestimmte Informationen liefern, selbst wenn diese nicht explizit gefragt sind. Dazu gehören die folgenden Daten:

  • Anzahl, Name und Alter aller einziehenden Personen,
  • Beruf und Arbeitgeber der Haushaltsmitglieder,
  • das gesamte Nettoeinkommen des Haushalts,
  • eine Bestätigung für den möglichen Einzugstermin,
  • die eigenen Kontaktdaten.

Hinweis: Beim Einzugstermin sollten Sie sich klarmachen, dass Vermieter keinen Leerstand möchten. Allerdings haben Sie selbst in der Regel während der Wohnungssuche noch nicht gekündigt und somit drei Monate Kündigungsfrist einzuhalten. Wenn ein Einzugstermin genannt ist, können Sie später darauf hoffen, dass Sie mit dem Vermieter über einen etwas späteren Termin sprechen können. Sie sollten jedoch in der Wohnungsbewerbung keinesfalls einen späteren Termin wünschen oder gar fordern. Dadurch sinken Ihre Chancen deutlich, die Wohnung überhaupt besichtigen zu können.

So sammeln Sie Pluspunkte:

  • Liefern Sie alle wichtigen Eckwerte im Anschreiben.
  • Stellen Sie weitere Dokumente für die Zeit nach der Besichtigung in Aussicht oder liefern Sie diese je nach Situation und Inserat im Anschreiben mit.
  • Akzeptieren Sie den Einzugstermin ausdrücklich.

Tipp 5: Bewerben Sie sich nur auf für Sie geeignete Wohnungen

Eine Wohnungsbewerbung ist schnell verfasst und abgeschickt. Eine Besichtigung bedeutet bereits eine Zeitinvestition. Wenn Sie aber bereits im Vorfeld wissen, dass die Wohnung für Sie nicht geeignet ist, bedeutet das für beide Seiten unnötigen Aufwand.

Verzichten Sie auf eine Bewerbung, wenn die Wohnung nicht geeignet ist. Sollte das offensichtlich sein, wird Ihnen der Vermieter weder einen Mietvertrag anbieten, noch Sie zukünftig bei anderen Objekten in die engere Wahl nehmen.

Beispiele: Sie besitzen einen Hund. Aus der Wohnungsanzeige geht jedoch klar hervor, dass der Vermieter keine Haustiere wünscht. Ebenfalls eine typische Situation: Sie haben eine Gehbehinderung, die Wohnung befindet sich jedoch im vierten Stock ohne Aufzug. Ein weiterer Klassiker: Es handelt sich um eine kleine Dreizimmerwohnung mit ungleichmäßiger Aufteilung, sie haben aber zwei oder mehr Kinder. Auch die Miethöhe oder der Ausschluss von „Sozialhilfe“ oder die Beschränkung auf Interessenten mit einem Wohnberechtigungsschein sind typische Details, die zu prüfen sind.

So sammeln Sie Pluspunkte:

  • Prüfen Sie, ob die Angaben wirklich zu Ihnen passen.
  • Bewerben Sie sich nur auf geeignete Wohnungen.
  • Vermeiden Sie ab Besichtigung Vertragsanbahnungen, bei denen Sie Ihren erforderlichen „Rückzieher“ bereits erkennen können.

Bonustipp: Kopieren nur mit Anpassen des Textes!

Wenn Sie sich auf eine größere Anzahl von Wohnungsinseraten melden, müssen Sie nicht jedes Mal einen neuen Text verfassen. Die meisten Details werden bei allen Wohnungsanzeigen passen. Es ist also nicht nur erlaubt, sondern auch zweckmäßig, einen guten Text zu kopieren.

Aber: Achten Sie sehr penibel darauf, dass Sie die Anrede ändern und die Details zur inserierten Wohnung. Achten Sie ebenfalls penibel darauf, alle Fragen zu beantworten und ggf. alle gewünschten Dokumente mitzusenden.

Wenn Ihnen beim Kopieren Fehler unterlaufen, Sie beispielsweise das Ändern des Namens in der Anrede vergessen, wirkt das negativ. Schlimmstenfalls werden Sie nicht berücksichtigt, obwohl Sie die besten Bewerberdaten mitbringen würden.

Halten Sie alle erforderlichen Unterlagen bereit

Wie im Tipp 4 genannt gehören auch Unterlagen zur Bewerbung. Im Normalfall reichen Sie diese erst nach der Besichtigung nach.

Einige Vermieter bitten bereits vor der Besichtigung um Unterlagen wie Einkommensnachweis, Schufa-Auskunft usw. Diese Dokumente unterliegen ebenso wie die genannten Angaben dem Datenschutz und sind rein rechtlich erst nach einer Besichtigung erforderlich. Sie werden jedoch geringere Chancen haben, wenn Sie die Angaben und Dokumente verweigern.

Es gilt für Sie abzuwägen, ob Sie diese Daten dennoch herausgeben möchten. Wenn Sie Ihre Chancen auf einen Mietvertrag erhalten möchten, werden Sie in einigen Fällen die entsprechenden Dateien oder Papiere mitsenden müssen.

Für den Vermieter sind zusätzlich zum Anschreiben folgende Unterlagen interessant oder wichtig:

  • Mieterselbstauskunft (in der Regel füllen Sie das Formular des Vermieters aus),
  • Schufa-Selbstauskunft für Vermieter,
  • Einkommensnachweis für die letzten drei Monate, eine Kopie der BWA bei Selbstständigen oder bei Sozialleistungen entsprechende Bestätigungen,
  • Mietschuldenfreiheitsbescheinigung (entweder über Drittanbieter, die Ihr Bankkonto auslesen oder eine Bestätigung des aktuellen Vermieters),
  • Kopie von Personalausweis oder Reisepass (unterliegt besonderen Datenschutzbestimmungen),
  • ggf. eine Bürgschaft,
  • ggf. zusätzliche Dokumente bei zum Beispiel ausländischen Personen (Aufenthaltsgenehmigung usw.).

Diese Papiere sollten Sie bereithalten und auf Abruf zur Verfügung stellen können. Das Fehlen von Unterlagen kann sich negativ auf Ihre Bewerbung auswirken.

Sorgen Sie mit einer guten Wohnungsbewerbung für die Grundlage zum Mietvertrag

Je perfekter Sie Ihr Anschreiben formulieren und je besser Sie den Informationsbedarf des Vermieters beantworten, desto größer sind Ihre Chancen auf einen Mietvertrag. Fehlen in Ihrer Bewerbung wichtige Punkte, fallen Sie durch ein Raster. Das gilt selbst dann, wenn der Vermieter einige Details gar nicht angefragt hat. Denn die Konkurrenz wird diese Informationen vielleicht liefern. Spätestens dann fällt die Lücke in Ihrer Bewerbung auf.

Steigern Sie Ihre Chancen bei der Wohnungssuche

Wenn Sie alle genannten Tipps beherzigen, haben Sie erstklassige Chancen auf einen Besichtigungstermin. Das gilt auch, wenn der Vermieter einen Anruf wünscht. Setzen Sie dann die Tipps einfach beim Telefonat um.

Aber denken Sie daran: Bereits im Anschreiben zählt Sympathie. Formulieren Sie daher immer freundlich. Verzichten Sie auf eine experimentelle oder deplatzierte Sprache. Nutzen Sie eine förmliche Anrede, außer im Wohnungsinserat werden Sie selbst mit „du“ angesprochen, wie es zum Beispiel bei Wohngemeinschaften üblich ist.

Kurz: Gehören Sie zu dem kleinen Teil der Interessenten, die eine gute Bewerbung auf eine Wohnung liefern. Machen Sie sich einfach genau die Mühe, die andere scheuen. Je positiver Ihre Wohnungsbewerbung auffällt, desto mehr Konkurrenten lassen Sie bereits vor der Besichtigung hinter sich.

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