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Kreditrating verbessern bei Schufa und Co.

Wenn Sie eine Immobilie kaufen möchten, wird Ihre Bank Ihre Kreditwürdigkeit überprüfen. Es folgt eine Anfrage an die Schufa oder eine andere Auskunftei. Eine negative Aussage kann dafür sorgen, dass Sie ein teureres Kreditangebot erhalten, also mehr Zinsen zahlen müssen. Wenn die Bonität nicht stimmt, kann die Bank sogar eine Zusammenarbeit ablehnen.

Anders gesagt: Neben anderen Faktoren sind der Schufa-Score und die Ratings der anderen Dienstleister ein wichtiger Hebel, um ein günstiges Immobiliendarlehen zu bekommen. Und es gibt Wege, wie Sie Ihr persönliches Kreditrating positiv beeinflussen können.

Warum sichern sich Banken durch Abfrage bei der Schufa ab?

Die meisten Banken stehen der Finanzierung eines Immobilienkaufs offen gegenüber. Der einfache Grund: Es geht in den meisten Fällen um ein Darlehen über einen großen Betrag. Dieser bringt für viele Jahren verlässliche Zinszahlungen. Die Bank verdient also gut daran. Als Sicherheit lässt sich die Bank die Hypothek sogar in das Grundbuch eintragen.

Grundsätzlich ist es für Kreditgeber also ein sicheres und gutes Geschäft, Sie bei Ihrem Vorhaben zu unterstützen. Allerdings gilt das nur, wenn Sie auch fortlaufend und zuverlässig Ihre Kreditraten zurückzahlen. Kommt es zu Verzug oder Ausfällen, entstehen bei der Bank Kosten durch das Mahnwesen oder im schlimmsten Fall sogar durch eine Zwangsversteigerung.

Um dieses Risiko zu minimieren, prüfen die Banken vor Vergabe eines Immobiliendarlehens Ihre Bonität. Dazu gehören Eigenkapital, Vermögenswerte, Ihr Einkommen und viele Details mehr. Ein wichtiger Aspekt ist, wie verlässlich Sie in der Vergangenheit Rechnungen und Kreditraten bedient haben.

Warum ist ausgerechnet die Schufa so wichtig?

Solche Daten holen die Banken vor Vergabe eines Immobilienkredites bei der Schufa ein. Alternativ oder zusätzlich arbeiten einzelne Banken auch mit anderen Auskunfteien. Die Schufa ist aber der typische Partner für die Bewertung der Kreditwürdigkeit. Wenn Sie bei den Auskunfteien mit einem guten Score geführt werden, erhalten Sie leichter einen Kredit und einen besseren Zinssatz.

Die Bedeutung der Schufa ist historisch gewachsen. Das Unternehmen hat die Aufgabe, die Kreditwürdigkeit zu prüfen und dafür Daten zu sammeln. Da die Schufa heute mehrheitlich im Besitz von Banken ist, richten diese sich in erster Linie nach den Daten dieses Dienstleisters.

Wie arbeiten Auskunfteien wie die Schufa?

Auskunfteien sammeln Daten in großen Massen. Dazu gehören Informationen über Konten und Kreditkarten, Kredite und Darlehen, offene Rechnungen und Mahnungen, Vertragsabschlusse und Ratenzahlungen sowie Wohnort und viele weitere. Aus der Menge der Daten berechnen diese Dienstleister einen Score, der vereinfacht gesagt die Bonität einer Person bewertet.

Bei der Bewertung fließen neben individuellen Daten auch hochgerechnete Risiken ein. Wer zum Beispiel in einem sozial schwachen Stadtteil wohnt, kann bei einzelnen Anbietern einen schlechteren Score erreichen als jemand, der im Villenviertel wohnt. Dazu ziehen Auskunfteien

sogenannte Metadaten heran. Das sind typische Persona-Daten aus einer Region, einer Stadt oder einem Wohnviertel.

Anhand dieser immensen Datengrundlage bilden die Auskunfteien einen Score, der Banken und anderen Unternehmen auf Anfrage kostenpflichtig zur Verfügung gestellt wird. Üblich ist es, dass Sie bei einer Vertragsanbahnung eine sogenannte Schufa-Klausel unterzeichnen müssen. Diese berechtigt zum einen die Bank, eine Abfrage zu starten. Zum anderen gelangt die Schufa oder eine andere Auskunftei an zusätzliche Daten. Denn auch jede Kreditanfrage kann den Score beeinflussen.

Tipps: Score bei Schufa und anderen Auskunfteien verbessern

Da der Score einen relevanten Einfluss auf Ihren Kreditzins bzw. die grundsätzliche Vergabe eines Darlehens hat, sollten Sie an Ihrer Bonität arbeiten. Beginnen Sie frühzeitig vor einem Immobilienkauf damit, Ihre Daten zu prüfen, fehlerhafte oder unberechtigte Daten löschen zu lassen und den Score durch Ihr Agieren zu verbessern.

Wichtig dabei: Die Schufa und andere Auskunfteien aktualisieren die herausgegebenen Daten zwar regelmäßig, aber nicht sofort. Bis Ihre Bemühungen fruchten, kann es einige Monate dauern. Daher sollten Sie sich frühzeitig vor einem Immobilienkauf mit dem Thema Bonität und Schufa-Score auseinandersetzen.

Zuerst eine Selbstauskunft einholen

Zuerst sollten Sie einschätzen, welche Wirkung eine Anfrage bei der Schufa oder einer anderen Auskunftei auf Ihren Darlehenswunsch haben wird. Dazu ist es erforderlich, eine Selbstauskunft anzufordern.

Sie haben das Recht, einmal im Jahr kostenlos Ihre Daten anzufordern. Prüfen Sie diese und lassen Sie Fehler berichtigen. Unter Umständen sind auch falsche, veraltete oder unrechtmäßige Einträge vorhanden. Diese können Sie selbst oder mit Unterstützung einer Verbraucherschutzorganisation oder eines Anwalts löschen lassen.

Der beste Weg zu einer guten Bonität: Zahlen Sie Ihre Rechnungen pünktlich

Grundsätzlich haben Sie dann die besten Chancen auf eine gute Bonität, wenn Sie zuverlässig Ihre Rechnungen begleichen und Kreditraten pünktlich bezahlen. Speziell in den zwei Jahren vor einem Immobiliendarlehen sollten Sie penibel darauf achten, alle Zahlungen fristgemäß zu leisten. Das ist einer der wichtigsten Faktoren für einen guten Score bei der Schufa und anderen Auskunfteien.

Überziehen Sie das Girokonto nicht

Es gibt einen weiteren wichtigen Punkt, den Sie im Blick haben sollten: Ihr Girokonto. Überziehen Sie dieses nicht. Das wirkt so, als wenn Sie nicht mit Ihrem Geld auskommen. Ganz besonders sollten Sie es vermeiden, ein Minus außerhalb des Disporahmens anzuhäufen. An dieser Stelle der Tipp: Es ist bei den meisten Banken finanziell günstiger, einen Kleinkredit aufzunehmen, als jeden Monat das Konto zu überziehen.

Kredite zusammenzufassen, sieht nach weniger Verbindlichkeiten aus

Negativ wirken viele Kredite. Das erscheint aus Sicht einer Auskunftei so, als wenn Sie nichts aus eigener Tasche zahlen können. Besser ist es, mehrere kleine Kredite zu einem großen zusammenzufassen.

Reduzieren Sie die Anzahl Ihrer Konten und Kreditkarten

Ein weiterer negativ wirkender Punkt sind viele Konten, viele Kontowechsel oder mehrere Kreditkarten. Die fragwürdige Annahme: Sie benötigen mehrere Optionen, um Rechnungen oder Einkäufe bezahlen zu können. Daher sollten Sie unnötige Konten löschen oder zusammenführen, maximal zwei Kreditkarten nutzen und viele Bankwechsel vermeiden.

Ziehen Sie nicht so häufig um

Ebenfalls umstritten ist eine Einschätzung zum häufigen Umziehen. Die Auskunfteien sehen darin Konsumenten, die potenziell ihre Miete nicht zahlen können oder aber durch die Umzugskosten weniger Vermögen haben. Wenn Sie beispielsweise mehrfach innerhalb weniger Jahre umziehen, wirkt sich das auf Ihren Score aus.

Kündigen Sie unnötige Verträge

Ein überraschendes Problem sind viele unnötige Verträge. Reduzieren Sie die Anzahl Ihrer Verträge auf ein Minimum. Denn je mehr Sie sich von außen betrachtet konzentrieren, desto besser halten Sie aus Sicht der Auskunfteien Ihr Geld zusammen. Das wirkt günstig auf die Bonität. Das gilt zum Beispiel bei mehreren ungenutzten Prepaid-Verträgen ohne Grundgebühr, überflüssigen Streaming-Abos und vieles mehr.

Vorsicht bei der Bankensuche: Achten Sie auf „schufaneutrale“ Kreditanfragen

Einen weiteren Punkt sollten Sie ebenfalls bedenken: Je mehr Anfragen die Schufa von Unternehmen oder Banken zu Ihrer Person bekommt, desto verdächtiger wirkt es. Die Auskunfteien müssen davon ausgehen, dass Sie von Bank zu Bank gehen und überall auf Ablehnung stoßen. Ähnliches gilt für Anfragen bei Mobilfunkunternehmen, Versicherungen und vielen anderen Dienstleistern.

Die Lösung: Stellen Sie schufaneutrale Kreditanfragen, um Konditionen vergleichen zu können. In diesem Fall geht es um eine erste Auswahl der richtigen Bank. Diese darf dann erst bei konkretem Interesse eine Auskunft über Ihre Bonität bzw. Ihren Score einholen. Ohne diese Einschränkung wirken zu viele gleichzeitig gestellte Anfragen negativ!

Schützen Sie sich vor Identitätsdiebstahl

Ungemach droht auch von Dritten. Es gibt Kriminelle, die mit gestohlenen Identitäten, Käufe oder gekaperten Online-Accounts Geschäfte abschließen. Ebenso sind Kreditkartendaten in den Händen Dritter eine Gefahr. Schützen Sie daher Ihre persönlichen Daten, Passwörter, Kreditkarten und das Smartphone bestmöglich. Dann kann kein Krimineller unter Ihrem Namen Geschäfte abwickeln.

Sind Sie von einem Identitätsdiebstahl betroffen, zeigen Sie den Vorgang unbedingt bei der Polizei an. Leiten Sie die Anzeige auch an die Schufa zur Kenntnis weiter. Das soll nach Aussagen der Auskunftei nicht negativ wirken und den eigenen Score sogar schützen. Außerdem können die Auskünfte der Schufa an anfragende Unternehmen einen entsprechenden Hinweis enthalten. Das führt möglicherweise sogar zu einer schnelleren Aufklärung des Identitätsdiebstahls.

Im Falle eines Falles: Sprechen Sie offen mit Ihren Gläubigern

Sollten Sie trotz aller Bemühungen einmal eine Rechnung oder einen Kredit nicht bedienen können, sprechen Sie mit den Gläubigern. Eine offene Kommunikation kann dazu beitragen, das Problem zu entschärfen und die Weitergabe der Verzögerung an eine Auskunftei zu vermeiden.

Tipp: Ein laufender Kredit wirkt positiver als gar keiner

Abschließend noch ein ungewöhnlicher Tipp. In den Schufa-Score fließen solche Darlehen positiv ein, die verlässlich abgezahlt werden. Dadurch haben Sie einen Vorteil, wenn Sie einen Kleinkredit aufgenommen haben und ohne Verzug dessen Raten begleichen. Würden Sie gar keinen Kredit haben, kann das entsprechend nicht positiv wirken. Denn die Auskunfteien bewerten in erster Linie den Umgang mit Krediten, Forderungen und Verträgen. Dazu müssen jedoch welche vorhanden sein.

Polieren Sie Ihren Schufa-Score vor einem Immobiliendarlehen auf

Die Tipps mögen alle unscheinbar wirken. Doch in der Summe können Sie aus einem mäßigen Score eine gute Bonität machen. Das erleichtert Ihnen, bei Banken gute Konditionen oder Kreditangebote zu bekommen. Schon wenige Zehntel beim Zinssatz können über eine lange Laufzeit des Immobiliendarlehens von zehn, 15 oder 20 Jahren ganz erhebliche Mehrkosten oder Ersparnisse bedeuten. Je höher Ihr Score und je besser Ihre Bonität ist, desto attraktiver sind Angebote für ein Immobiliendarlehen.

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