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Gewerbeimmobilien: Lösung für die Wohnungsnot?

Die Bundesregierung ist weit von ihrem Ziel entfernt, 400.000 neue Wohnungen im Jahr zu bauen. Es gibt jedoch kleine Lösungen, die schnell zu mehr Wohnraum führen können. Denn es gibt ein Leerstand von Büros und Gewerbeimmobilien. Durch Förderprogramme der KfW ist die Umwidmung attraktiv.

Leerstand bei Gewerbeimmobilien

Verschiedene Erhebungen wie die Büromarktprognose von gif-CRES legen nahe, dass im Gewerbebereich viele Flächen nicht vermietet werden. Demnach steigt unter anderem in den Großstädten der Leerstand weiter an. Die Bundesbank beziffert den Leerstand bei Gewerbeimmobilien in 127 untersuchten Städten aktuell sogar auf über vier, fast 5 Prozent.

Für Vermieter ist kaum abzusehen, ob Läden und Büros wieder mehr nachgefragt werden. Die Umwidmung dieser enormen Flächen in Wohnraum kann daher eine gute Option sein, um einerseits den Wohnungsmangel zu bekämpfen und andererseits die Rentabilität der eigenen Immobilien zu verbessern.

Es fehlen Wohnungen

Fest steht: Es fehlt Wohnraum. Durch die Zinsentwicklung, die Energierisiken, Lieferengpässe und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird das Ziel der Bundesregierung derzeit weit verfehlt. Im Gegenteil: Die „Immobilienweisen“ rechnen bis 2027 sogar mit einer beachtlichen Anzahl von 830.000 fehlenden Wohnungen.

Das Umwidmen von Gewerbeflächen in Wohnraum kann daher eine kleine, aber sehr schnelle Lösung sein. Das weiß auch die Bundesregierung und stellt daher einen Teil der Fördertöpfe im Wohnungsbaubereich auch für solche Zwecke zur Verfügung. Das begrüßen verschiedene Organisationen wie die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“, die in einem Positionspapier äußert: „Die Nutzung leerstehender Gewerbeflächen für Wohnzwecke und die Erleichterung der Bildung von Wohneigentum für Familien durch Erwerb und Sanierung von Bestandsgebäuden kann zur Entschärfung der Wohnungsknappheit beitragen und die ressourceneffiziente Weiternutzung des vorhandenen Gebäudebestands forcieren.“

Förderung bei Umwidmung von Gewerbe- in Wohnimmobilien

Doch wie funktioniert das im Detail? Einen groben Überblick bieten wir im Ratgeber zur Umnutzung von Immobilien. Dieses Vorgehen eignet sich für Investoren und Vermieter, die gern aktiv in die Gestaltung ihrer Immobilie eingreifen.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch einfache Umbaumaßnahmen lassen sich Bestandsimmobilien relativ einfach und vor allem schnell in Wohnimmobilien umwandeln. Die Investition in Kauf eines Grundstücks oder einen Neubau entfällt. Dabei wird zudem die Substanz von Altbauten erhalten.

Es gibt jedoch Nachteile: Es sind Baupläne zu prüfen, Genehmigungen einzuholen und weite Details des Baurechts einzuhalten. Zudem besteht ein gewisses Risiko, dass die Gemeinde die Umwidmung von Gewerbeflächen in Wohnflächen aus verschiedenen Gründen ablehnt.

Förderungen über die KfW und das BAFA möglich

Es gibt jedoch einen weiteren Vorteil. Gibt es eine Genehmigung, greifen einige der Fördermöglichkeiten über die KfW. So stehen dem Eigentümer günstige Kredite und Förderprogramme offen.

Der Umbau zu Wohnimmobilien von beheizten Flächen wie Büros und Läden wird beispielsweise über den sogenannten „Kredit 261“ als Sanierung gefördert. Zusätzlich stehen Förderungen für den Heizungsaustausch zur Verfügung. Unbeheizte Immobilien werden als klimafreundlicher Neubau oder als Wohneigentum für Familien gefördert, wenn Sie dadurch die Anforderung für Effizienzhäuser bzw. klimafreundliche Wohngebäude erfüllen. Weitere im individuellen Fall geeignete Fördertöpfe sind gegebenenfalls vorhanden. Die Vergabe der Mittel erfolgt über die KfW oder das [BAFA] (https://www.bafa.de/DE/Energie/HeizenmitErneuerbarenEnergien/FoerderprogrammimUeberblick/foerderprogrammimueberblicknode.html). Außerdem sind unter Umständen steuerliche Sofortabschreibungen möglich, wenn die Kosten innerhalb von drei Jahren unterhalb der 15-Prozent-Grenze des Kaufpreises bleiben.

Umwidmung von Gewerbeimmobilien für mehr Wohnungen?

Auch wenn das nicht die einzige Lösung für die Wohnungsnot sein wird, können umgebaute Gewerbeimmobilien einen positiven Beitrag leisten. Denn es gibt durchaus Ansätze und einen politischen Willen, die das Umwidmen von Gewerbeflächen zu Wohnungen attraktiver zu gestalten. Die Förderung ist aber nur ein Teil. Ebenso gehört eine Aktivität und Risikobereitschaft der Eigentümer oder Investoren dazu, aus Gewerbeimmobilien Wohnraum zu machen.


Veröffentlicht am 09.04.2024

Hinweis zu Rechtsthemen: Sämtliche Texte wurden aufwendig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Wir können trotzdem keine Garantie für die Korrektheit, Aktualität oder Vollständigkeit der präsentieren Informationen gewähren. Bitte wenden Sie sich bei Rechts- und Steuerfragen stets an einen fachkundigen Anwalt oder Steuerberater.



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