Schallschutz: Was funktioniert in Wohnungen?
Tritte von oben, Musik von unten, Straßenlärm durchs Fenster und Gespräche von der Seite. Lärm beeinträchtigt die Wohnqualität. Es gibt aber einfach Methoden, mit denen Vermieter und Mieter in einer Wohnung Abhilfe schaffen können. Welche Mittel zu mehr Schallschutz funktionieren wann am besten?
Lärm macht krank
Es ist unstrittig, dass Lärm auf Dauer krank machen kann. Das Bundesumweltamt nennt dazu beispielsweise Schlafstörungen, Bluthochdruck und ein größeres Herzinfarktrisiko als mögliche Folgen.
Besonders in den eigenen vier Wänden kann ein großer Lärmpegel die Nerven strapazieren. Das senkt die Wohnqualität. Nicht nur für Mieter ist das ein Nachteil. Denn Vermietersicht müssen mit einer höheren Fluktuation rechnen und mit einer längeren Dauer bis zur Neuvermietung. Dabei können bereits einfache Mittel die Geräuschkulisse in der Wohnung deutlich reduzieren und sowohl den Lärm von außen als auch die Belastung der angrenzenden Wohnungen durch die Mieter reduzieren. Nicht alle Maßnahmen sind teuer, einige gehören jedoch in den Bereich der Modernisierung.
Einfache Mittel für weniger Lärm
Es gibt eine Reihe von kleinen Verbesserungen, mit denen Mieter selbst den Geräuschpegel in und aus ihrer Wohnung dämpfen können. Dabei geht es stets darum, den Schall an einer ungebremsten Ausbreitung zu hindern. Möglich ist das vor allem durch das Mobiliar.
- Teppiche: Laminat, Parkett, Fliesen usw. sind zwar sehr beliebt. Teppich dagegen dämpft den Schall deutlich stärker. Mit Teppich gibt es eine angenehmere Akustik und vor allem die Nachbarn eine Etage tiefer danken es den Mietern.
- Vorhänge: Nackte Wände lassen sich Geräusche ungehindert ausbreiten. Vorhänge an Fenstern und Durchgängen können dazu beitragen, Geräusche zu reduzieren. Das funktioniert in beide Richtungen, der Lärm von Nachbarwohnungen wird also ebenfalls etwas gedämpft.
- (Mehr) Möbel: Leere Räume klingen nicht nur hallend, sondern sind lauter. Je mehr Möbel in einem Raum stehen, desto besser werden Geräusche geschluckt. Das gilt besonders für die Wände. Regale, Kommoden und andere Einrichtungsgegenstände reduzieren die Schallausbreitung.
- Türen: Geschlossene Türen tragen zu mehr Ruhe bei. Zusätzlich können je nach Situation Türdichtungen angebracht werden. Diese reduzieren nicht nur Geräusche, sondern auch mögliche Luftströme, wodurch die Wärme besser gehalten werden kann.
- Platzierungen: Computer, TV, Waschmaschinen und Stereoanlagen können ebenfalls unangenehmen Krach machen. Allein das Brummen eines modernen PCs oder der Bass einer Musikbox kann die Nachbarn oder Mitbewohner empfindlich stören. Durch Unterlagen oder eine alternative Platzierung können Geräusche reduziert werden.
Bei allen Maßnahmen in der eigenen Wohnung gilt jedoch: Rücksichtnahme und das Einhalten der Ruhezeiten (Hausordnung) sind die Grundlage für mehr Ruhe im Haus. Denn speziell Lärm ist ein häufiges Problem mit Mietern und kann sogar zu Forderungen nach einer Mietminderung führen.
Bauliche Maßnahmen: Besseren Schallschutz erreichen
Es gibt darüber hinaus bauliche Maßnahmen, die für mehr Schallschutz sorgen und den Lärm in einer Immobilie reduzieren. Viele der folgenden Optionen lassen sich nachträglich installieren. Für Vermieter besonders interessant: Ein ruhigeres Haus steigert den Wert und macht es einfacher, Mieter zu finden. Daher sind Ausgaben eine langfristig wirkende Investition.
- Schallschutzdecken: Schon beim Bau sollte mit einer Schallschutzdecke geplant werden. Der nachträgliche Einbau ist aber möglich. In diesem Fall wird unter der Betondecke eine Konstruktion befestigt, die Geräusche besser abfängt. Es gibt verschiedene Varianten, die von abgehängten Decken über Deckensegel bis zu Deckenkissen reichen.
- Schallschutzwände: Ein ähnliches Prinzip gilt für Schallschutzwände. Sofern nicht bereits beim Bau besondere Wände konzipiert sind, lassen sich Schallschutzelemente nachrüsten. Der Umbau ist vergleichsweise aufwendig. Eine Ausnahme: Es werden einzelne Elemente an die Wand angebracht, was in der Wirkung eher eine Einrichtungsfrage, als eine Baumaßnahme ist. Eine Alternative sind Akustikpaneele, mit denen die Wände verkleidet werden und die in verschiedenen Materialien und Farben erhältlich sind.
- Schallschutzfenster: Ebenfalls bereits beim Bau lassen sich moderne Schallschutzfenster einplanen. Das ist besonders an Hauptverkehrswegen sinnvoll. Kombiniert mit einer Hitzeisolierung sorgen diese Fenster für Ruhe und eine angenehme Temperatur. Der Einbau ist nachträglich möglich, die Kosten können je nach Immobilie relativ hoch sein.
- Trittschalldämmung: Speziell bei Parkett und Laminat gehört eine Trittschalldämmung zu einer guten Wohnraumkonzeption. Diese liegt unter dem Bodenbelag und reduziert den Lärm sowohl in der Wohnung als auch speziell in der darunterliegenden Einheit.
Wohnqualität lässt sich steigern – und rechtfertigt eine höhere Miete
Durch solche und ähnliche Maßnahmen lässt sich die Wohnqualität deutlich steigern. Denn Ruhe ist ein wichtiger Eckpfeiler der Erholung und für die Gesundheit. Vermieter können bereits beim Bau oder bei Modernisierungen an den Schallschutz denken und so zukünftig Lärm reduzieren. Die Mieter danken es ihnen nicht nur. Denn auch eine höhere Miete für die bessere Qualität ist gerechtfertigt. Das zahlt sich langfristig aus.
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