Wie wollen wir wohnen? Beispiel Micro Living

Es ist klar: In vielen Bereichen müssen die Flächen von Immobilien kleiner werden, weil Wohnraum knapp und teuer ist. Da verwundert es nicht, dass Immobilienentwickler verstärkt in das sogenannte „Micro Living“ investieren. Was ist das, was bringt es – vor allem für Menschen, die mit Immobilien gute Rendite erzielen wollen?
Konzentrierte, kleine Wohnräume – auch mit Zusatzservice
Je kleiner der Wohnraum, desto besser lässt er sich oft bewirtschaften. Das kann bis hin zu Extra-Service-Leistungen für Mieter wie eine hochwertige Möblierung, der regelmäßige Putzservice oder Car-Sharing für eine ganze Wohnanlage gehen – und vieles mehr beinhalten. Genau das geschieht derzeit verstärkt, vor allem in Ballungsräumen.
Auch Mindestlaufzeiten von rund einem halben Jahr bei der Vermietung kleiner Appartements sind beliebt – damit wird klar: Micro Living eignet sich besonders gut für Geschäftsleute großer Firmen, die ohne Familie weltweit unterwegs sind, Remote Worker oder „digitale Nomaden“. Wenn die Zielgruppe der Mieter so eindeutig ist, kann der Service sogar noch viel weiter gehen – dann ähnelt die Ausstattung solcher Mietappartements eher der eines Hotels, etwa mit Bettwäsche, Kochgeschirr und Handtüchern, W-LAN, Conciergeservice und einem Fitnessstudio im Haus.
Die Mini-Appartements

Beliebt sind solche Appartements auch bei großen Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Wohnraum auf Zeit anbieten wollen: Die Mietdauer ist übersichtlich und die Kosten meist billiger als ein Hotelzimmer. Repräsentativer als ein oft arg heruntergekommenes „Monteurappartement“ ist es in aller Regel außerdem.
Klein, aber mit Flair
Doch wer sagt denn, dass solche Miniappartements nur Geschäftsreisenden und Co. vorbehalten sind? Es gibt durchaus weitere Interessentengruppen.
Micro Living ist auch bei jungen Menschen beliebt – vor allem in Groß- und Universitätsstädten. Oder als Zweitwohnung in spannenden Metropolen. In aller Regel handelt es sich um größere Anlagen mit vielen kleinen Wohnungen. Viele dieser Anlagen setzen ganz bewusst auf Flair und Experiment, bieten Restaurants und sogar Veranstaltungsräume im Wohnkomplex an, Einzelhandelsgeschäfte oder einen Waschsalon. Andere setzen auf architektonische Experimente – etwa mit möglichst vielen Holz- oder Holz-Hybrid-Konstruktionen.
Manche solcher Appartementanlagen machen sich aber auch den Wandel des Immobilienbestands zunutze. Vor allem in Großstädten: Da werden nicht selten ehemalige Bürohäuser in Micro-Living-Anlagen umgewandelt.
Das hat für Nutzer wie für Investoren gleichermaßen Vorteile: Wohnraum entsteht selbst dort wieder, wo kaum noch Baugrund vorhanden ist und für Investoren ergibt sich daraus oft eine äußerst gute Rendite – vor allem, wenn die Appartements über ein All-inclusive-Paket mit vielen Serviceleistungen vermietet werden können. Das sind oft renditestarke Immobilien.
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Wie das Vorkaufsrecht für Mieter bei Wohnraum, der in Eigentum umgewandelt werden soll, sind auch das Umwandlungsverbot und das „Baugebot“ Versuche, von politischer Seite der Wohnraumnot in Deutschland entgegenzuwirken. Das wird im Baulandmobilisierungsgesetz geregelt. Was genau hat es damit auf sich?

Nach dem Aus des Förderprogramms BEG Wohngebäude Effizienzhaus gibt es einen Nachfolger: das Förderprogramm Klimafreundlicher Neubau (KFN). Seit Anfang März 2023 können Interessierte Anträge stellen und die eigene Finanzierung durch einen attraktiven Kredit ergänzen, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen. Anträge sind wie bisher an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu stellen. Es ist jedoch Eile geboten.

Mit dem sogenannten Abrissmoratorium richteten sich schon letztes Jahr Architekten und Organisationen wie die AfA – Aktiv für Architektur, die Architects for Future, Architektenkammer Berlin, Architektenkammer der Freien Hansestadt Bremen, Baukammer Berlin, der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, die Deutsche Umwelthilfe e.V., der Deutsche Werkbund Berlin, GermanZero e.V. und der NABU Bundesverband in einem Offenen Brief an die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz. Tenor: Erhalt und Umbau statt Abriss und Neubau – denn das schont die Umwelt beträchtlich. Und bietet auch sonst einige Vorteile.