Grundsteuer 2025: Die meisten Eigentümer zahlen mehr
Die Grundsteuerreform sollte ursprünglich aufkommensneutral sein. Viele Eigentümer haben das individuell anders erfahren. Was bisher ein Gefühl war, hat eine Umfrage von Haus & Grund bestätigt: Die meisten Eigentümer müssen nach der Reform eine höhere Grundsteuer zahlen.
Die Umfrage: In 80 Prozent der Fälle ist die Grundsteuer gestiegen
Laut Haus & Grund haben rund 80 Prozent der Rückmeldungen einer Mitgliederbefragung angegeben, dass die Grundsteuer gestiegen ist. Bei diesen Befragten ergab sich im Schnitt eine Erhöhung von über 100 Prozent. Treiber der Entwicklung ist dabei ein erheblich höherer Hebesatz, der durchschnittlich um 244 Punkte zugelegt hat.
Detailauswertung: Grundsteuer steigt im Median auf 654 Euro
Laut Haus & Grund liegt der Medianwert der Grundsteuer 2025 bei 654 Euro, der Mittelwert sogar bei 830 Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 264 Euro (Median) und 308 Euro (Mittelwert). Dass der Mittelwert deutlich über dem Median liegt, hängt mit der hohen Besteuerung von einer kleinen Zahl großer Immobilien zusammen. Dort erreicht die Grundsteuer Spitzenwerte von 4.500 Euro, während die geringsten Sätze bei nur 100 Euro liegen.
Da die Grundsteuer die Nutzung des Gebäudes berücksichtigt, ist der Anstieg bei Wohnimmobilien besonders spürbar. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern liegt die Grundsteuer nun bei 747 Euro gegenüber 463 Euro im Durchschnitt im Vorjahr. Für Mehrfamilienhäuser stieg die Grundsteuer im Schnitt von 834 Euro auf 1.370 Euro. Bei Eigentumswohnungen liegt sie nun bei 316 Euro gegenüber 285 Euro im Vorjahr.
Der Hebesatz treibt die Grundsteuer in die Höhe
Das Erheben der Grundsteuer unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland etwas. Die Gewichtung aus Hebesatz und den anderen Faktoren ist unterschiedlich. Dennoch ist erkennbar, dass insbesondere die Veränderungen am Hebesatz zu den Anstiegen führen. Rund 69 Prozent der Rückläufer beinhalten einen Anstieg dieses Faktors, nur in 22 Prozent der Fälle wurde dieser gesenkt, während er bei neun Prozent unverändert blieb.
Die Daten belegen nach Auffassung von Haus & Grund, dass die Kommunen durch Anpassungen des Hebesatzes den Anstieg zu verantworten haben. Während der Bund das Gesamtaufkommen bei der Grundsteuerreform neutral halten wollte, haben Kommunen offenbar ihr Recht auf individuelles Erheben der Grundsteuer genutzt, sodass Eigentümer von Wohnimmobilien mit deutlich höheren Kosten konfrontiert sind.
Infos zur Erhebung
Haus & Grund ist der Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer. Die Auswertung basiert auf einer Mitgliederbefragung mit 1.999 Rückläufern.
Durch diese große Zahl ist das Ergebnis belastbar, aber nicht repräsentativ und zudem möglicherweise etwas verzerrt. Denn zum einen handelt es sich um freiwillige Rückläufer. Es ist davon auszugehen, dass Betroffene eher zu einer Antwort bereit sind, wenn sie sich über eine Erhöhung ärgern als bei einer niedrigeren Grundsteuer. Zum anderen gibt es regional große Unterschiede. So stammen allein 45,5 Prozent der Rückmeldungen aus dem von großen Städten dominierten Nordrhein-Westfalen und weitere 15 Prozent aus Hamburg, während ländliche Regionen wie die Länder in Ostdeutschland deutlich schwächer vertreten sind.
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