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Leben an Lippe, Ems, Rhein und Ruhr: Vielfalt an Preisen, Lagen und Regionen
Das mit 17,6 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte deutsche Bundesland ist anderenorts und international vor allem für seine zahlreichen Großstädte wie Köln, Düsseldorf, Dortmund, Duisburg, Essen und Aachen sowie generell für das ehemals als „Kohlenpott“ benannte Ruhrgebiet bekannt. Nichtsdestotrotz weist die Region im äußersten Westen der Bundesrepublik außer ihren Millionenstädten auch erstaunlich viele und vielseitige ländlich geprägte Gegenden auf. Speziell das nördliche Münsterland, das östliche Weserbergland, das rheinische Schiefergebirge im Süden, die linksrheinische Eifel sowie das Bergische und das Sauerland östlich des Rheins zählen aufgrund ihrer reizvollen und ursprünglichen Natur genau wie das Rothaargebirge im Kreis Siegen-Wittgenstein und Hochsauerlandkreis nicht nur zu sehr populären Ferien- und Naherholungs-, sondern auch ausgesprochen beliebten deutschen Wohngebieten. Entsprechend dieser Vielfalt an unterschiedlichen Landschaftsräumen präsentieren sich auch die Preise und Märkte für Immobilien in Nordrhein-Westfalen sehr heterogen. In Spitzenlagen der Landeshauptstadt Düsseldorf kann man leicht um die 4.500 Euro/m², im benachbarten Köln um die 4.300 Euro/m² für eine Eigentumswohnung im oberen Preissegment bezahlen, in beiden Städten stiegen die Preise für Eigentumsimmobilien alleine zwischen 2011 und 2012 im zweistelligen prozentualen Bereich (10 bis 15 %).
Teurer im Süden, Norden und Osten, fallende Preise im dichten Zentrum
Andere große Städte wie zum Beispiel Essen weisen hingegen eine deutliche moderatere Preisentwicklung auf, hier bewegen sich die Quadratmeterpreise um die 2.800 Euro für Eigentumswohnungen in sehr guten Lagen, der Durchschnitt beträgt lediglich ca. 1.170 Euro/m², in Dortmund etwa um die 1.160 Euro/m². Noch sehr viel bessere Gelegenheiten bieten jedoch die meisten der ehemaligen Bergbaustädte des Ruhrgebiets, hier sind die Preise in den letzten Jahren aufgrund der Bevölkerungsabnahme und des wirtschaftlichen Strukturwandels vielerorts im zweistelligen Prozentbereich gefallen. Dementsprechend lassen sich Immobilien Nordrhein-Westfalen etwa in Städten wie Hagen, Herne, Solingen, Mönchengladbach, Bochum, Bottrop, Krefeld, Duisburg und Gelsenkirchen teilweise zu exorbitant günstigen Konditionen erstehen. In Ostwestfalen sind die Immobilienpreise für Wohneigentum besonderes in Städten wie Bielefeld, Gütersloh, Bad Oeynhausen und Paderborn sowie Löhne, Lemgo und Höxter jedoch in den letzten Jahren leicht gestiegen, eine regionale Ausnahme bildet Bad Salzuflen, wo Hauspreise im Schnitt um 5% gefallen sind. Recht günstige Angebote findet man auch noch in den kleineren Gemeinden der Kreise Herford, Höxter, Lippe und Minden-Lübbecke. Tiefer in die Tasche greifen muss man in dahin gegen in der bekannten Universitätsstadt Münster, dort steigen die Preise für Neubauten und Bestandsimmobilien seit Jahren kontinuierlich um 11 bis 13 Prozent.
NRW ist Spitzenreiter bei regionalen Preisunterschieden für Alt- und Neubauten
Aktuellen Zahlen zufolge existieren in keinem anderen deutschen Bundesland so große regionale Immobilienpreisunterschiede wie in Nordrhein Westfalen, am teuersten ist es wie eingangs erwähnt vor allem in Düsseldorf, in Köln und im restlichen Rheinland, doch auch im für hohe Lebensqualität allgemein gerühmten Münsterland und in den Städten Ostwestfalens ziehen die Preise seit Längerem stetig an. Ebenfalls sehr große Unterschiede gibt es hinsichtlich der Anschaffungskosten für Alt- oder Neubau, während etwa die Preise für ein Neubau-Eigenheim in den letzten zehn Jahren im Schnitt um ein Drittel auf momentan durchschnittlich 278.000 Euro im ersten Halbjahr 2013 gestiegen sind, fiel der Preis für gebrauchte Häuser in dieser Zeit um 5 Prozent auf im Schnitt aktuell 172.000 Euro. Dabei muss der Altbaubestand in Nordrhein-Westfalen aber noch einmal deutlich in Hinsicht auf Baujahr, Ausstattung und Zustand differenziert werden, besonders die weiter oben angeführten, mitunter sehr günstigen Immobilien in vielen Städten des Ruhrgebiets verfügen in der Regel zumeist nur über eine recht einfache und häufig auch umfangreiche Sanierungen notwendig machende Bausubstanz. Charakteristisch und spezifisch für den Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen sind also vorrangig die großen regionalen und sogar lokalen Unterschiede, so können die Quadratmeterpreise von Stadtteil zu Stadtteil und Quartier zu Quartier gelegentlich sowie nach genauem Wohnumfeld um bis zu über 1.000 Euro auseinander liegen. Angesichts des erst vor wenigen Jahren in Angriff genommenen wirtschaftlichen Wandels in NRW rechnen die meisten Beobachter jedoch generell mit mittel- und langfristig steigenden Immobilienpreisen in den meisten Regionen des Bundeslandes.
Short facts zum Immobilienerwerb in Nordrhein-Westfalen:
- Nordrhein-Westfalen ist Deutschlands facettenreichster Immobilienmarkt
- Lebendige Städte und grünes Umland prägen das Bundesland
- Düsseldorf und Köln verzeichnen die höchsten Wertsteigerungen
- In vielen Städten des „Ruhrpotts“ gibt es sehr günstige, aber einfache Immobilien
- Ostwestfalen entwickelt sich zunehmend zum höherpreisigen Markt
- Besonders ausgeprägt sind in NRW auch die Preisunterschiede für Alt- und Neubau
- Stärker als woanders entscheidet in NRW die lokale Lage über den Preis
- Der Strukturwandel in NRW wird die Immobilienpreise weiter steigen lassen
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